Reinhard Mey
Reinhard Mey - Der Elternabend songtekst
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Nichts ist so erlabend, wie ein Elternabend. Und gar nichts macht mich strahlender,als die Aussicht im Kalender. Nichts ist so gewaltsam, nett und unterhaltsam. Und wer das nicht kennt, der hat sein Dasein echt verpennt. Es macht froh zu fragen, schön ist's was zu sagen. Klassenzimmerluft erhitzen. Auf zu kleinen Stühlen sitzen. Interesse kundtun. Man setzt sich ins Halbrund nun. Und einer schreibt ein Protokoll, so wie es sein soll: voll Eine Tagesordnung habend, kommt der Elternabend, zu Punkt 1 ein wenig später: Die Wahl der Elternvertreter. Jetzt heisst es: sich ducken,sich tot stelln, nicht aufmucken. Bis es einen andern getroffen hat. Puh! Das ging ja noch mal glatt Anwesenheitsliste. Da'e und Vermisste. Die Hand unterm Tisch wandern lassen, in alte Pausenbrote fassen. Reden, schwafeln, stammeln, für die Klassenkasse sammeln. Und alle fassen den Beschluss, dass was geschehen muss. Dann wird es hochtrabend auf dem Elternabend. Der Lehrkörper erklärt die Logik und den Sinn der Pädagogik. Hier ein Kichern, da ein Gähnen. Da puhlt einer in den Zähnen. Alles schläft und einer spricht:Genau wie einst im Unterricht Das Beste kommt zum Ende: Nämlich die Elternspende. Dann der Höhepunkt: Verschiedenes, Unnötiges, Unterbliebenes. Und einer sagt ganz richtig: Wir Eltern sind sehr wichtig. Da spart keiner mit Applausund dann ist der Elternabend aus. Nichts ist so erlabend, wie ein Elternabend. Das schönste am Kinderhaben ist abends in die Schule traben. Wenn ich mit Freizeit meine Zeit vergeude, zehr ich noch lange von der Freude,und von der Hoffnung die mir keiner nimmt: Der nächste Elternabend kommt bestimmt.