Herman Van Veen
Herman Van Veen - Was ich dir singen wollte songtekst
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Es lebte einst ein dunkler junger Mann in Göttingen um Achtzehnhundertzehn. Sein Schreibtisch war ein Hochsitz, er war einsam und sehr klug, er hat von dort die ganze Welt gesehn. Sie war ihm kaum der Rede wert, ein Markt der Illusion, er füllte mit Verachtung Buch um Buch - für Arthur Schopenhauer war die Welt bis auf Musik entbehrlich und ein lebenslanger Fluch. Was ich dir singen wollte: Ich brauch dich heute wie niemals einen Menschen je zuvor. Was ich dir singen wollte, ist leichte Beute, es geht direkt bis in dein Blut, nicht nur ins Ohr. Die Botschaft staubt so trocken, wenn das Wort allein sie bringt. Die Wahrheit ist viel besser zu ertragen, wenn sie klingt. Und Achtzehnhundertneunundachtzig fiel ein Andrer um den Hals von einem Pferd. Danach blieb nur noch Wahnsinn, und ein später, falscher Ruhm, sein Herrenvolk verstand ihn schrill verkehrt. Sein Zarathustra blieb allein, ein tragischer Prophet, von kleinkarierten Zwergen ausgelacht. Und Friedrich Nietzsche dachte noch am Ende seines Wegs: Ach, hätte ich doch nur Musik gemacht. Was ich dir singen wollte: Verzeih mir wieder. Ich habe dich verletzt, es tut mir leid. Was ich dir singen wollte, sind Liebeslieder. Sie heilen alle deine Wunden, mit der Zeit. Mit Tönen stellt sich ein, was keinem Alphabet gelingt - die Wahrheit ist viel besser zu begreifen, wenn sie klingt. Das alles hat mit mir nicht viel zu tun und wieder sehr - wenn's darauf ankommt, macht Musik mir Mut. Die Beiden machten sich das Leben unbeschreiblich schwer - und meinten es so menschenmöglich gut. Wenn Udo Jürgens reden will, dann hilft ihm sein Klavier. Ich bin nur Sänger. Darum bin ich hier. Was ich dir singen wollte: Ich brauch dich heute wie niemals einen Menschen je zuvor. Was ich dir singen wollte, ist leichte Beute, es geht direkt bis in dein Blut, nicht nur ins Ohr. Die Botschaft staubt so trocken, wenn das Wort allein sie bringt. Die Wahrheit ist viel besser zu ertragen, wenn sie klingt.