Reinhard Mey
Reinhard Mey - Ich brauche einen Sommelier songtekst
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Einer sagt zu mir, Mann, ich seh’ dir doch an, Du hast da ein echtes Problem, Das weißt du auch längst, doch schamhaft verdrängst Du’s und machst es dir einfach bequem. Doch ich sehe dich schwanken Und mach mir Gedanken, Ich weiß, du brauchst geistlichen Rat. Du scheinst zwar ganz heiter Doch du weißt nicht mehr weiter Genau, sage ich, in der Tat: Doch ich brauch keinen Pater Und keinen Psychiater, Wenn ich keinen Ausweg seh’, Keinen Pharmazeuten, Keinen Therapeuten, Ich brauche einen Sommelier, hé Ich brauche einen Sommelier Einer bietet diskret mir sein Aktienpaket An, den Wachturm, einer seine Frau, Und ein Jodeldiplom, eine Audienz in Rom Und Schlehmil eine fast neue Acht, genau Einer bietet mir Tugend Die ewige Jugend, Einen Staubsauger an und das Du, Eine Geldanlage ’nen Joint, doch ich sage, Du hörst einfach nicht richtig zu: Ich brauch kein’ Geriater, Keinen Drogenberater, Keinen Selbstfindungskurs, keinen Schmäh’, Kein Mahlen nach Zahlen, Keine Ökosandalen, Ich brauche einen Sommelier, hé Ich brauche einen Sommelier Wenn mir Charon zunickt und die Fähre mir schickt, Steh’n die Reiseschuh schon frisch besohlt. Wenn ich wirklich zum Schluß mein Glas abgeben muß, Wenn das schwarze Kaninchen mich holt, Mach ich keine Sperenzchen Ich mache kein Tänzchen Im Abgang, ich hätte nur gern Antwort auf meine Frage Nach der besten Lage, Was wähl ich im Weinberg des Herrn? Trink ich Piesporter Treppchen Oder das Aldi-Schnäppchen, Deidesheimer Maushöhle, Ruppertsberger Gaisböhl, ey, Gieß ich Bullenheimer Paradies Auf Lorchhauser Seligmacher? Das ist ein echter Kracher Forster Ungeheuer, Mir ist nichts zu teuer Darum gleich: Zeltinger Himmelreich Ich brauch kein Gezeter Und keinen Fürbeter, Wenn ich vor der Himmelstür steh. Nur ein Kenner der Reben Soll mir noch ’nen Rat geben: Ich brauche einen Sommelier, wenn ich geh Ich brauche einen Sommelier